Im Wald von Darney, einem verschlafenen Dörfchen inmitten der Vogesen, streckte vor gut 250 Jahren ein kleiner Eichensämling seine Blätter der Sonne entgegen. Zu dieser Zeit hatte der Wald – gelegen zwischen Strasbourg und Dijon – eine Fläche von etwa 30.000 Hektar. Nach 35-40 Jahren regen Wachstums sah die junge Eiche die Truppen Napoleons auf ihrem Weg nach Russland vorüberziehen. Noch wussten diese nicht, welche Not und Entbehrung nach ihrer Niederlage auf sie warten würden …
Doch die Eiche wuchs unbeirrt weiter, wurde immer wieder Zeuge grausamer Kämpfe zwischen Franzosen und Deutschen. Mal gehörte sie zu Frankreich, dann wieder zu Deutschland – bis nach dem Ende des II. Weltkriegs die Vogesen schlussendlich französisches Staatsgebiet blieben.
Doch irgendwann begann sich das Holz der Eiche aufgrund von Pilzbefall zu verfärben und zwar, ohne dass die Holzqualität und Festigkeit darunter gelitten hätten. Den Grund dafür kennen wir nicht; es könnten klimatische Ursachen gewesen sein oder eine Veränderung der Bodenqualität, genauso wie eine genetische Disposition oder eine simple Verletzung, die als als Eintrittspforte für Pilze diente.
Normalerweise breitet sich diese sogenannte Braunfäule gleichmäßig über den gesamten Stamm aus. Beginnend vom Stammfuß steigt sie mit zunehmendem Alter des Baumes bis zur Krone. Nicht so bei diesem einzigartigen Stamm: Hier wechseln sich die braunen Zonen mit „unberührtem“ Holz ab, so daß eine wunderschöne, höchst dekorative Vertikalstruktur entstand.
Im Wald von Darney haben Generationen von Förstern und Waldbesitzern mit Leidenschaft und Sachverstand über Jahrhunderte ein artenreiches Paradies entstehen lassen und dieses nachhaltig gepflegt. Und damit auch dieses hölzerne Juwel entstehen lassen, das weltweit seinesgleichen sucht.
Sehen Sie sich die Bilder an – besser noch: Begutachten Sie diese Brauneiche live vor Ort! Wir laden Sie herzlich dazu ein.
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